Irène May ist Gemeindepräsidentin von Ingenbohl.
Für Irène May ist es wichtig, dass es auf dem Nova-Areal vorwärtsgeht. Die Entwicklung von Brunnen Nord ist für die Gemeindepräsidentin eine Herzensangelegenheit. Ihr Ziel: Eine neue, urbanere Wohnqualität – ohne dass der Dorfcharakter verloren geht.
Frau May, es geht voran mit Brunnen Nord: Im Hertipark stehen bereits die ersten Bauten und bald fahren auch auf dem ehemaligen Zementi-Areal die Baumaschinen auf. Freuen Sie sich?
Darauf freue ich mich wirklich sehr. Es ist wichtig, dass auf dem Areal gebaut wird, dass es ein Gesicht bekommt – eines mit Quartiercharakter. Die Menschen können sich abseits von abstrakten Plänen vorstellen, wie hier nun die Zukunft gestaltet wird.
Was erhoffen Sie sich von einem Baubeginn im Projekt Nova Brunnen?
Für die Gemeinde wird der Baubeginn ein bedeutender Schritt innerhalb des Entwicklungsprojekts Brunnen Nord sein. Es ist zudem ein Signal: Wenn wir dereinst über einen Baukredit für die Erschliessung abstimmen, ist es klar, dass wir keine Strasse hin zu einer Baubrache bauen, sondern Hand in Hand mit den Investoren die geplanten Vorhaben tatsächlich verwirklichen.
Im Projekt finden Alt und Neu baulich zusammen – wie gefällt Ihnen eine solche Mischung?
Ich finde das Projekt generell attraktiv: Auf der einen Seite ist man sehr nahe an der Natur, da ist die Landwirtschaft, der Fluss, in der Mitte ist ein Platz für das Quartierleben geplant, und auf der anderen Seite sieht man unsere schönen Berge und je nach Stockwerk sogar den See.
Was bedeutet ein solcher Bau für den Standort Brunnen?
Wenn hier ein lebendiges Quartier entsteht mit Freizeitangeboten und Orten zum Verweilen, dann gibt das eine neue, urbanere Wohnqualität, ohne dass der Dorfcharakter verloren geht. Das ist das Ziel und darauf freue ich mich.
Nova Brunnen ist Teil von Brunnen Nord. Sie setzen sich sehr für diese grossen Entwicklungsprojekte ein – weshalb?
Brunnen Nord ist die Zukunftschance für unsere Gemeinde. Wir können hier bedeutende Entwicklungsarbeit leisten, ohne auch nur einen Quadratmeter grünes Land verbauen zu müssen. Wichtig ist dabei auch: Die Projekte sind etappiert, die Entwicklung erfolgt nicht Knall auf Fall, sondern über Jahre hinweg. Das ist eine einmalige Chance, die längst nicht jede Gemeinde hat. Beispielsweise auch, um das Pendlersaldo zu unseren Gunsten zu verändern.
Können Sie nachvollziehen, dass es mit Blick auf das Wachstum auch Ängste gibt?
Mir scheint wichtig, dass man den angestrebten Wachstumsprozess transparent darlegt. Damit kann man einen grossen Teil der Ängste entkräften. Wir haben nun knapp 9’000 Einwohner, und unsere Vision 2050 sieht ein moderates, geordnetes Wachstum vor. Es ist also ein langfristiger Prozess. Die Planungen bezüglich Verkehr, Schulen, Alterswohnungen laufen stets parallel – man muss sich nicht vor allfälligen Überraschungen fürchten. Und: Ich bin davon überzeugt, dass die Lebensqualität in Brunnen diejenige eines lebendigen Dorfes bleiben wird.
Irène May wurde 2018 zur Präsidentin der Gemeinde Ingenbohl gewählt. Die Betriebsökonomin und diplomierte Wirtschaftsfprüferin sass zudem von 2012 bis 2018 für die CVP im Schwyzer Kantonsrat und engagierte sich während vielen Jahren für die Gemeindeschule. In ihrer Funktion als Gemeindepräsidentin gestaltet sie die Entwicklung «Brunnen Nord» massgeblich mit. Irène May ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Andreas Barraud ist Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Schwyz.
«Als Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Schwyz freut es mich zu sehen, wie in Brunnen Nord auf einer vormaligen Industriebrache ein Projekt der Zukunft entsteht. Im Rahmen eines architektonisch überzeugenden Gesamtprojekts schafft Nova Brunnen einen modernen neuen Dorfteil zum Wohnen, Arbeiten und zur Begegnung. Es entstehen moderne, zukunftsweisende Arbeitsplätze im Gewerbe- und Dienstleistungsbereich, welche den Wirtschaftsstandort Kanton Schwyz weiter stärken.
Ich bin überzeugt, dass Nova Brunnen sowohl bei der Bevölkerung als auch bei der Wirtschaft grossen Anklang findet. Das Areal befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof an der wichtigen Nord-Süd-Achse, welche mit der Neat und dem Ceneri-Tunnel weiter an Bedeutung gewinnen wird. Und mit dem nahe gelegenen Autobahnanschluss ist Brunnen direkt am nationalen Autobahnnetz angeschlossen.
Der Kanton Schwyz und die Gemeinde Ingenbohl verfügen über attraktive Rahmenbedingungen sowohl als Wohnort als auch als Wirtschaftsstandort. Hervorzuheben ist dabei insbesondere die einmalige Lage zwischen Berg und See: Eingebettet in solch eine einmalige Landschaft und umgeben von einem attraktiven Naherholungsgebiet lässt sich hier vortrefflich wohnen, leben und arbeiten.»